
Nicole Dicke
Apr. 2025
Sandalen reinigen und pflegen
So geht es richtig
Hand aufs Herz – beim Schuheputzen werden Sandalen doch immer ein bisschen vernachlässigt, oder? Aber weniger Material bedeutet im Umkehrschluss nicht gleich weniger Schmutz. Ganz im Gegenteil: Aufgrund ihres offenen Designs bieten Sandalen weitaus mehr Angriffsfläche als geschlossene Schuhe. Zudem trägt man sie meistens barfuß und im Sommer, wenn die Füße schwitzen. Deshalb ist es zwingend notwendig, Sandalen richtig zu reinigen. Wie das geht und welche Hausmittel sich dafür bestens eignen – hier ein Überblick.
Clever reinigen: So werden Sandalen wieder schön sauber
Ob schicke Riemchensandaletten oder trendige Pantoletten und Slides – offenes Schuhwerk bedarf besonderer Pflege. Am besten deshalb immer mal wieder zwischendurch nach dem Tragen, mindestens jedoch, bevor sie im Herbst für einige Monate im Schuhschrank eingelagert werden, sollte man Sandalen gründlich reinigen. Denn Staub, getrockneter Matsch oder auch Salzwasserreste sehen nicht nur ungepflegt aus, sie schaden auf Dauer auch dem Schuh.
Inwieweit man Schmutz und üblen Gerüchen an der Sandale zu Leibe rückt, hängt selbstverständlich vom Material ab. Ein feuchtes Tuch, eine Lederbürste und ein Schmutzradierer, Ledershampoo oder das ein oder andere Hausmittel sowie klares Wasser sollten jedoch als Grundausstattung beim Reinigen von Sandalen ausreichen.
Das Obermaterial
Sandalen, deren Obermaterial aus Stoff besteht, lassen sich mit einem feuchten, fusselfreien Tuch wunderbar reinigen. Auch Glatt-, Fett- oder Kunstleder lassen sich auf diese Weise problemlos putzen. Etwas pflegeintensiver sind hingegen Sandalen, deren Oberfläche aus Velours- oder Nubukledern besteht. Hier bitte zunächst einmal Staub und grobe Verschmutzungen ausbürsten, um das Material wieder aufzurauen. Speckige Stellen lassen sich am besten mit einem Raulederradiergummi behandeln. Sind die Sandalen besonders schmutzig, darf auch ein spezieller Reinigungsschaum zum Einsatz kommen.
Obermaterialien aus Glatt- und Fettleder sehen durch eine Behandlung mit Schuhcreme oder Lederlotion wieder wie neu aus. Für Synthetik- oder Rau-Leder hingegen bitte niemals fetthaltige Pflegeprodukte nutzen!
Das Fußbett
Auch die Innensohlen der Sandalen sind jedes Mal beim Tragen Einflüssen von Schmutz, Staub und Schweiß ausgesetzt. Vor allem bei Modellen mit einem Fußbett aus Leder werden nach intensivem Gebrauch schnell unschöne dunkle Verfärbungen sichtbar. Ebenso können unangenehme Gerüche entstehen. Um diesem vorzubeugen, sollte ein Lederfußbett regelmäßig (mindestens alle drei Wochen) mit einer Lederbürste gereinigt werden. Stärkere Verschmutzungen lassen sich mit einem speziellen Reinigungsschaum entfernen. Im Anschluss sollte die Sohle ausreichend trocknen. Für ein Fußbett aus Materialien wie Synthetik oder Kork reicht hingegen ein feuchtes Tuch zum Auswischen. Bei unangenehmen Gerüchen helfen zudem spezielle Hygienesprays, die das Fußbett sauber und frisch halten.
Wer seine Sandalen stets barfuß trägt, sollte immer auf eine ausreichende Fußhygiene achten. Auch ein zweites oder drittes Paar Schuhe zum Wechseln, während das andere auslüftet, ist eine gute Idee.
Die Sohle
Auch eine saubere Sohle gehört zu einer gepflegten Sandale dazu: Materialien wie Latex, Kautschuk, Kunststoff oder Kork lassen sich mit einer handelsüblichen Schuhbürste schnell und einfach reinigen. Ist der grobe Schmutz erst einmal entfernt, kann anschließend mit einem feuchten Tuch noch einmal nachgearbeitet werden.
Aufgepasst bei Espadrilles! Diese Sohlen bestehen meist aus Bast oder Jute und ziehen sich schnell mit Wasser voll. Deshalb auch hier nur mit der Bürste arbeiten und die Schuhe vor dem Tragen ausreichend imprägnieren, damit sie beim nächsten Sommerregen nicht leiden müssen.
Mit milden Hausmitteln Schmutz und Schweiß in Sandalen entfernen
Wer auf Reinigungsschäume, -sprays & Co. aus dem Drogeriemarkt verzichten möchte, der wird auch mit herkömmlichen Hausmitteln, die nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schonen, zum Erfolg kommen. Ob unangenehme Gerüche oder unschöne Flecken – diese einfachen Mittelchen und Lifehacks bringen Sandalen wieder in Form.
Da jedes Material unterschiedlich auf die verschiedensten Reinigungsmöglichkeiten reagieren kann, empfiehlt es sich immer diese zunächst an einer unauffälligen Stelle vorsichtig auszuprobieren.
Spülmittel oder Babyshampoo
Es kann so schnell passieren: Die schönen Stoffsandalen haben Fett- oder andere Schmutzspritzer abbekommen. Was nun? Ein feuchtes Tuch mit einem Tropfen mildem Spülmittel (ein hervorragender Fettlöser) oder Babyshampoo kann da Abhilfe schaffen. Leicht über die verschmutzte Stelle streichen, mit etwas klarem Wasser abtupfen und an der Luft trocknen lassen. Bei Glatt-, Velour- oder Wildleder lieber von Mischungen mit Wasser absehen und eine Lederbürste oder einen Schmutzradierer nutzen.
Natron oder Backpulver
Auch angemischte Pasten aus einem Esslöffel Natron oder Backpulver mit einem Esslöffel Wasser machen Sandalen wieder schön. Diese selbstangerührten Cremes eignen sich vor allem für dunkle Verfärbungen an der Innensohle. Die Paste dafür mit einer alten Zahnbürste auf der Sohle verteilen, einmassieren und trocknen lassen. Im Anschluss den Schuh mit einem feuchten Lappen mehrmals abwaschen, fertig. Sandalen besser nicht unter fließendem Wasser abspülen, da sich sonst der Kleber in den unterschiedlichen Schichten der Sohle lösen kann.
Lüften oder einfrieren
Die Sandalen sehen noch wie neu aus, die Innensohle müffelt jedoch ein bisschen? Dann gibt es zwei Möglichkeiten, diesen unangenehmen Schweißgeruch zu eliminieren: Ab damit an die frische Luft oder wahlweise in den Gefrierschrank. Sandalen mit Einlegesohlen können dafür z.B. entnommen und separat gelüftet sowie nach einer gewissen Zeit sogar ausgetauscht werden. Beim Einfrieren werden die Sandalen für 24 Stunden in einem Baumwollbeutel ins Gefrierfach verbannt.
Die Gefrierfach-Methode eignet sich nicht für Lederschuhe, da das Material unter den niedrigen Temperaturen leidet.
Katzenstreu und Kaffeepulver
Hausmittel wie Kaffeepulver und Katzenstreu sind auch beliebte Mittel beim Kampf gegen unangenehme Gerüche in Schuhen. Und so lassen sich auch Innensohlen damit erfolgreich pflegen: Einfach etwas Kaffeepulver oder wahlweise Katzenstreu in eine dünne Socke geben, zuknoten und das Säckchen über Nacht in den Schuh stecken. Am nächsten Morgen sollten Schweißgeruch & Co. zumindest reduziert, wenn nicht sogar völlig verschwunden sein.